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Die Kirsche (lat.: Cerisa Knutschensis, die küssende Circe). Wie der Name schon sagt, hat die Kirsche so einiges mit Erotik zu tun - Ableitung zu Kirschenmund.
"Kirsche" hat einen eindeutigen Nebencharakter: der Hirsch und die Kirche verbinden sich hier traditionsgemäß mit der "Kirsche", was nichts anderes darstellt als eine Provokation oder
Verbildlichung von geistlichen Superintelligenzen.
Geschichte Die Kirsche ist eine uralte, europäische Frucht, die erst in den letzten beiden Jahrhunderten eine Sortenveredelung zur Knorpel-, Weißen oder Sauerkirsche
erfahren hat. Geistliche erfanden aus geg. Anlass gegen 1700 das Kirschwasser, nicht zu verwechseln mit dem "Kirchwasser" oder dem (auch: Weihwasser), welches das zölibatäre Gegenstück bildete.
Die Kirsche im Volksglauben Oft dienen Blüten und Früchte als Heiratsorakel. In verschiedenen Gegenden schneiden heiratsfähige Mädchen am Barbaratag dem - 4. Dezember
- Kirschbaumzweige und stellen sie in eine Vase. Jeder Reis wird mit dem Namen eines jungen Mannes versehen, den sich das Mädchen zum Manne wünscht. Wessen Zweige zuerst blüht, soll im nächsten Jahr der Auserwählte
sein. Brechen die Blüten vor Weihnachten nicht auf, so kommt im nächsten Jahr keine Heirat zustande. In Japan ist die Kirschblüte ein Symbol für die kurze Schönheit und rasche Vergänglichkeit aller Dinge. Während
der alljährlichen Kirschblütenfeste im April - Mai trifft man sich unter den Kirschbäumen und feiert gemeinsam.
Die Frucht Alle Süsskirschensorten stammen von der Vogelkirsche ab, die, wie fossile und prähistorische Funde zum Beispiel in neolithischen und bronzezeitlichen
Siedlungen (z.B. Pfahlbauten des Alpenrandes) gezeigt haben, in Mitteleuropa immer heimisch war. Veredelte Sorten waren aber vor der Römerzeit in Mitteleuropa unbekannt, im Gegensatz zu Kleinasien. In Griechenland
waren schon im 4. Jahrhundert v.Chr. verschiedene kultivierte Süsskirschen bekannt. Die Römer brachten veredelte Kirschen nicht nur über die Alpen (Steinfunde in zahlreichen Römersiedlungen), sonder um 50 n. Chr.
auch nach Britannien.
Vorkommnisse Vorkommnisse rund um den Globus in Plantagen, Privatgärten und in wilder Form auch mitten in der Landschaft. In verarbeiteter Form begegnet uns die
Kirsche als Saft, Konfitüre oder Gelee, als Fruchtpaste in Gebäck, Milchprodukten, Likören und im Rumtopf. In den 60er Jahren erfand A. Bertami die Piemontkirsche, und damit die mit einer Schnapskirsche gefüllte
Schokopraline, welche seitdem zum Klassiker bei unliebsamen Familienfesten als Gastgeschenk avanciert ist. Besonders beliebt ist die Kirsche in Verbindung mit Sahne, und so verwundert es nicht, daß die Eiscremesorte
"Sahne-Kirsch" aus keiner ausgesuchten Eisdiele mehr wegzudenken ist.
Verwendungszweck Von äußerlicher Anwendung ist abzuraten, denn Kirschflecken lassen sich nur extrem schwer entfernen. Eine Überdosierung bei innerlicher
Anwendung der frischen Früchte in Verbindung mit Getränken entwickelte ein berühmt berüchtigtes Ballspiel. Der verruchte Charakter entzieht sich in der Regel aber, denn die Kirsche an sich ist durch ihre fruchtige
Süße eine der liebreizendsten Obstsorten überhaupt, die sogar zur Verwendung als Ohrschmuck ihren Sinn findet. Fernerhin lässt sich aus der Kirsche eine wohlschmeckende Konfitüre herstellen. Die Kirsche ist
ein beliebtes Obst selbst bei Nichtobstessern, weil sie mit ihrem zarten, fleischigen Charakter eher an menschliche Lippenbekenntnisse erinnert. Diesen Effekt macht sich vor allem die Süßwaren- u.
Spirituosenindustrie zunutze.
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die Kirschfruchtfliege An reifen Früchten findet man, zumeist in der Stielgegend, braune eingesunkene Stellen. Die Früchte sind weich. Im Innern befindet
sich eine weisse Made.
Befallen werden mittlere bis späte Süsskirschensorten. An Sauerkirschen findet man nur sehr selten Befall. Die Fliegen überwintern als Puppen und schlüpfen ab Mitte Mai aus dem Boden.
Die Eiablage erfolgt beim Umfärben der Früchte von gelb nach gelbrot. Etwa eine Woche später schlüpfen die Maden und bohren sich in die Früchte ein.
Gegenmaßnahmen Abernten aller Früchte hilft den nächstjährigen Befall zu verringern.
Mittels beleimter Gelbtafeln (10 - 20 pro Baum) lässt sich ein Teil der Fliegen abfangen
Behandlungen mit dafür zugelassenen Mitteln zur Zeit der Eiablagen (beim Umfärben der Kirschen)
Natürlich behandeln wir unsere Bäume gegen den Schädling
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